Ein Winterbesuch in Imkes Glücksgarten
Betritt man den Glücksgarten und das kleine Seminarhaus von Imke Presting in Moorhausen, spürt man es sofort – hier herrscht Wohlfühlatmosphäre. Alles ist liebevoll und kreativ gestaltet aber dennoch einfach und naturnah. Imke hat also nicht nur ein Händchen für Kräuter und alles, was man draus herstellen kann. Der Glücksgarten ist viel mehr. Er soll Gutes tun, in vielerlei Hinsicht. Etwa seinen Gästen eine glückliche Auszeit verschaffen, sie dazu bringen zur Ruhe zu kommen, in lockerer Atmosphäre Neues zu lernen. Artenreicher Natur einen Raum zur Entfaltung geben, Quelle der Selbstversorgung und natürlich nicht zuletzt Refugium für mehr als 100 verschiedene (Wild-)Kräuter und Heilpflanzen sein. Letztere weiß Imke dank ihrer Ausbildung zur Kräuterkundigen sehr gut zu nutzen. Immer in Dankbarkeit gegenüber der Pflanze und ihren Gaben, wird nur so viel geerntet, wie verträglich ist und wirklich gebraucht wird.
Das erworbene alte Wissen über Kräuter möchte Imke Presting bewahren und weitergeben. Deshalb bietet sie ihre Kräuterkurse an, die es den Teilnehmer*innen ermöglichen, dass was in der Natur gefunden werden kann, für die eigene Gesunderhaltung zu nutzen. Dabei geht es zunächst einmal, um die eindeutige Unterscheidung der Kräuter und die Orte an denen sie zu finden sind. Sogenanntes Unkraut gibt es bei Imke nicht. Alles ist wertvoll, für irgendwas nutzbar und darf wachsen, wo es sich wohlfühlt.
Nach der Ernte werden die Gaben der Natur zu gesundheitsfördernden Tinkturen, Salben, Auszügen oder auch Hautpflegeprodukten verarbeitet. Auf diese Weise konserviert man die hochwertigen Inhaltsstoffe teilweise über Monate oder Jahre und macht sie jederzeit verwendbar. Frisch oder getrocknet kommen Kräuter und Wildgemüse natürlich auch bei der Zubereitung von Lebensmitteln zum Einsatz. Dass bereichert den Speiseplan was Vielfalt, Geschmack und Vitalstoffe angeht erheblich.
Einen Bezug zur Nachhaltigkeit muss man im Glücksgarten und bei Imkes Kursen nicht lange suchen. Neben der ganz persönlichen Ebene eines Seminarbesuchs stehen meist auch Themen wie Versorgungssicherheit, Unabhängigkeit und ein achtsamer und nachhaltiger Lebensstil im Fokus. Ob im Bereich Lebensmittel, Gesunderhaltung oder Kosmetika – immer mehr verlieren wir das Wissen darum, welche Pflanzen uns da draußen vor unserer Haustür wofür nützlich sein können. Stattdessen machen wir uns abhängig von profitorientierten Unternehmen und geben viel Geld aus für künstliche Produkte in vermeintlich vielversprechenden Verpackungen. Besinnen wir uns doch besser auf das zurück „was Oma noch wusste“. Dieses alte Wissen ist ein Schatz, der wiederbelebt und nie vergessen werden sollte.
Wer Imkes Glücksgarten selbst einmal besuchen und etwas über die Nutzung von Kräutern erfahren möchte, bucht am besten einen der auf www.imkes-gluecksgarten.de angebotenen Kurse. Als Geschenk für liebe Mitmenschen bietet sich ein Gutschein in Form eines „Glückstickets“ an. Seit Kurzem ist es zudem möglich, im Rahmen eines zweiwöchigen Freiwilligendienstes gegen Kost und Logie im Glücksgarten mitzuarbeiten und ganz nebenbei von der lieben Imke viel über Kräuter, naturnahes Gärtnern und das Glücklichsein zu lernen :-). Interessierte nutzen hierfür bitte das Portal: www.wwoof.de
Standort und Kontakt zu Imkes Glücksgarten
Bilder: Ina Rosemeyer bzw. Nils Ulfers (auf Instgram gibt es auch eine Highlight Story sowie ein IGTV Video von Nils zum Glücksgarten)
Herstellen einer Alant Tinktur mit Imke
Je nach Pflanze sind unterschiedliche Teile wertvoll und für verschiedene Anwendungen geeignet. Vieles wird im Sommerhalbjahr geerntet, manches aber auch im Winter – wie z.B. die Wurzelknollen des Echten Alant. Im Folgenden zeigt Imke uns, wie aus Alant eine Tinktur entsteht, die z. B. bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden kann.
- Die Alantwurzel wird teilweise mit dem Spaten abgestochen und ausgebuddelt. Imke lässt Stengel und Blüten über den Winter stehen, damit sich dort Insekten verstecken können, erst im Frühjahr wird zurückgeschnitten.
- Die Alantwurzel wird gewaschen. Zuerst mit Regenwasser aus der Tonne, dass spart Wasser bei der Grobreinigung. Später dann nochmal mit Trinkwasser aus dem Hahn.
- Die Alantwurzel wird teilweise zum trocknen aufgehängt, teilweise zerschnitten. Möglichst alles verbrauchen! Reste sind z.B. noch gut zum Räuchern zu verwenden.
- Anschließend werden die Stückchen der Alantwurzel in ein sauberes Glas gefüllt und mit 50%igem Wodka aufgegossen.
- Nun 6 Wochen oder länger ziehen lassen, am besten das Glas jeden Tag etwas bewegen. Etikett nicht vergessen: Was und Wann? Nach dieser Zeit abseihen, d.h. Festes von Flüssigem trennen. Reste kommen auf den Kompost.
- Tinktur dann abfüllen und ebenfalls etikettieren. Sie ist bis zu vier Jahren haltbar. Möglichst nur soviel zubereiten, wie man wirklich braucht.
- Anwendung: ½ TL auf ein halbes Glas Wasser, 2-3 mal pro Tag bzw. bei Bedarf
Aus „gefährlichen“ Pflanzenwirkstoffen – bei denen eine zu hohe Dosis zu (erheblichen) Nebenwirkungen führen kann, macht Imke übrigens keine Heilmittel oder Kosmetik.