Möwe spiegelt sich im Wattenmeer, Titelbild des Projekts Küstenwandel
Familie auf Wattwanderung spiegelt sich im Watt, Bild auf dem Kopf stehend

Tipps für nachhaltige Festtage

Weihnachtsgans und Weihnachtsbraten – an den Festtagen kommen häufig ganz besondere Gerichte auf den Tisch. Leider ist oft nicht klar, wo und wie die Lebensmittel dafür produziert werden. So ist das Leben von Weihnachtsgans und Co. in der Regel kurz und qualvoll, bevor sie zu Discount-Preisen vermarktet werden!

Echte Wertschätzung beginnt beim Einkauf. Statt viel, billig und industriell verarbeitet, bieten regionale Direktvermarkter und Bioläden eine Vielzahl an ökologisch und fair produzierten Lebensmitteln. Entsprechende Einkaufsmöglichkeiten sind hier als Liste oder auf der Karte zu finden.

Wenn es um Fisch geht, erteilen Ratgeber von Greenpeace oder WWF Auskunft, welche Arten bedenkenlos gegessen werden können und wo Verzicht die bessere Entscheidung ist. Der Weihnachts- oder Silvester-Karpfen ist eindeutig der Fisch, der unbedenklich mit gutem Gewissen verspeist werden kann. Auf der Beliebtheitsskala steht er allerdings ganz unten. (www.fischratgeber.wwf.de oder Greenpeace Fischratgeber App)

Klimafreundlich und gesund ist ein vegetarisches oder veganes Festtagsmenü. Köstliches heimisches Wintergemüse gibt es reichlich und natürlich auch viele tolle Kochbücher und Rezepte im Internet. Ob mit oder ohne Fleisch, der Einkauf für das Festtagsmenü sollte gut geplant sein, damit keine großen Mengen übrigbleiben und letztendlich im Mülleimer landen. Ist es doch zu viel gewesen, einfach nette Menschen zum Reste-Essen einladen.

Wenn naschen, dann fair!

Weihnachtsmänner, Weihnachtskonfekt, Adventskalender, Weihnachtsgebäck - zu keiner Jahreszeit wird so viel Süßes verschenkt und verzehrt. Die Kakaobohne für die weltweit beliebte Schokolade ist ein reines Exportprodukt und stammt größtenteils aus Westafrika. Allerdings hat unser Hunger auf Kakao seine Schattenseiten und spielt eine große Rolle bei der immer weiter zunehmenden Abholzung von Regenwaldgebieten, Ausbeutung von Arbeiter*innen und Kinderarbeit auf den Plantagen.

Beim Zucker und Palmöl sieht es ähnlich aus, denn der intensive Anbau der Wirtschaftspflanzen schadet massiv der Umwelt und ist häufig unsozial. Wer fair naschen möchte achtet auf Bio und FairTrade-Siegel. Diese stehen für bessere soziale Bedingungen, verbieten ausbeuterische Kinderarbeit, verzichten beim Anbau auf giftige Chemikalien und unterstützen eine nachhaltige Produktion. Erhältlich sind bio-faire Weihnachtsnaschereien in Welt-, Bio- und Unverpackt-Läden, Reformhäusern (siehe Anbieter-Liste oder Karte) und einigen Supermärkten. Selbst Naschereien aus hochwertigen und biofairen Zutaten herstellen, ist natürlich auch eine schöne Alternative.

Vom Sinn des Schenkens!

Schenken macht Freude und Geschenke gehören traditionell zu Weihnachten. Allerdings wird jedes Jahr mehr Geld in Weihnachtsgeschenke investiert und viele Geschenke sind weder gewünscht, noch werden sie gebraucht. Mittlerweile gibt es einen regelrechten „nachweihnachtlichen Handel“ mit ungeliebten Weihnachtsgeschenken.

Der Wert der Dinge!
Da jede Produktion Ressourcen und Energie benötigt, unbedingt nur schenken und wünschen, was wirklich gebraucht und geschätzt wird, qualitativ hochwertig und langlebig ist. Eine kleine Wunschliste kann sehr hilfreich sein und vermeidet „ungeliebte Geschenke“. Wer „fair-schenken“ möchte, achtet beim Geschenkekauf auf sozialgerechte und umweltverträgliche Produktion.

Muss es immer neu sein?
Spielzeug, Elektrogeräte, Kleidung - fast alles gibt es aus zweiter Hand und gut erhalten. „Second Hand“ ist längst gesellschaftsfähig geworden und bedeutet nicht, dass wir zu geizig sind Neues zu kaufen. Ganz im Gegenteil: Wer Gebrauchtes nutzt, handelt nachhaltig. Für vieles, was wir bereits besitzen, haben wir keine Verwendung. Weiterverschenkt kann es Freude bringen und kommt wieder zum Einsatz.

Warum nicht mal Wichteln?
„Wichteln“ stammt ursprünglich aus Skandinavien. Beim traditionellen Wichteln verschenkt und erhält jeder nur ein Geschenk! Vor Weihnachten werden die Namen der zu beschenkenden Teilnehmer auf Zettel geschrieben und anonym untereinander verteilt. Jeder behält für sich, wem er ein ganz persönliches, kleines Geschenk macht.

Für einander Zeit haben!
Das Verschenken von Zeit und gemeinsamen Erlebnissen hat einen besonderen Wert und muss keinen großen finanziellen Aufwand bedeuten. Zeit kann man zudem nutzen, um schöne und nachhaltige Weihnachtsgeschenke einfach selbst zu machen. Bücher, Zeitschriften und Internet geben jede Menge Tipps und Anregungen.

Schön verpackt?
Sind die Geschenke ausgepackt, bleiben Müllberge aus aufwendigen Verkaufsverpackungen, Plastikfolien, Geschenkpapier mit Schleifchen, Kärtchen und Klebestreifen zurück. Diese große Ressourcenverschwendung und die jährlich zu Weihnachten anwachsenden Müllberge lassen sich durch viele umweltfreundliche und kreative Alternativen vermeiden.

Plastik ade!
Beim Geschenke-Kauf auf unnötige Verpackungen verzichten. Noch brauchbare Tüten, Schachteln, Papierbögen und Geschenkbänder aufheben und so oft wie möglich wiederverwenden. Muss es doch neu sein, zumindest auf Recyclingqualität achten (Siegel: Blauer Engel!) und auf unökologische Materialien wie Folien, beschichtetes Papier, Klebestreifen und Kunststoff-Schleifenband verzichten.

Am besten ist selbstgemacht!
Alte Zeitschriften, Zeitungen, Schnittmuster, Kalenderblätter, Landkarten, Comics… Kartons, Gläser und Dosen können ganz individuell, bemalt, beklebt und mit unterschiedlichen Naturmaterialien dekoriert werden. Aus Japan stammt die alte Tradition Geschenke in so genannte Geschenktücher einzuwickeln. Auch in Stoffresten, Stoffbeuteln, Tüchern oder Schals lassen sich Geschenke schön verpacken.

Oh Tannenbaum!

Fast 30 Millionen Weihnachtsbäume werden jährlich in Deutschland verkauft. Diese stammen zwar überwiegend aus Deutschland, werden aber auch aus dem Ausland importiert. Heimisch oder nicht heimisch - 80 % der Bäume wachsen auf bewirtschafteten Monokulturen, oft unter intensiven Einsatz von Pestiziden und Mineraldüngern, mit wenig Transparenz für den Verbraucher.

Draußen vom Walde?
Umweltfreundlicher und gesundheitlich unbedenklich sind naturnah im Wald gewachsene Bäume. Private Waldbesitzer und Umweltgruppen sind Ansprechpartner und bieten die Möglichkeit, Nadelbäume unter Anleitung selbst zu schlagen. Allerdings kann der insgesamt hohe Bedarf so nicht gedeckt werden. Bäume aus hiesigen, ökologisch bewirtschafteten Kulturen sind bisher schwer zu finden. Aber je größer die Nachfrage wird, umso schneller ändert sich hoffentlich das Angebot. Öko-Bäume erkennt man an den vertrauenswürdigen Bio-Siegeln, wie zum Beispiel Bioland, Demeter, Naturland und das EU-Biosiegel.

Der Umweltschutzverband Robin Wood stellt auch in diesem Jahre eine deutschlandweite Liste mit Anbietern von Öko-Weihnachtsbäumen zusammen. Zu finden unter: www.robinwood.de/schwerpunkte/ökologische-weihnachtsbäume

Regionale, naturbelassene Weihnachtsbäume direkt vom Feld (hier kommen nach eigener Aussage der Anbieter keine Pestizide zum Einsatz) findet ihr u.a. in:

  • 26419 Schortens, Moorhauser Weg, Gutsverwaltung Mettcker, Tel. 04461 3300
  • 26340 Zetel, Kronshausen 26, Weihnachtsbäume Hauken, Webstite
  • 26340 Zetel, Dünkirchen 7, C. Brandt, Tel. 0162 1376592
    Öffnungszeiten variieren, bitte kontaktieren! Gerne nehmen wir weitere Adressen von Anbietern ungespritzter Bäume entgegen.

Künstlich und mehrjährig?
Ein Plastikbaum kommt zwar mehrere Jahre zum Einsatz, schaut man aber auf Material, Produktion und Entsorgung, ist er keine umweltschonende Alternative.

Schön geschmückt!
An Baumschmuck und Advents-Deko sollten wir uns viele Jahre erfreuen und diese nicht jedes Jahr neu anschaffen. Ansonsten hat das große Second-Hand-Angebot an Deko-Artikeln sicherlich für fast jeden Geschmack etwas zu bieten. Besonders umweltfreundlich und traditionell schön ist Schmuck aus natürlichen Materialien. Strohsterne, Tannenzapfen, Äpfel, Nüsse - warum nicht mal wieder basteln?

Lichterglanz immer und überall?
LED-Lichterketten verbrauchen am wenigsten Energie. Trotzdem ist es sinnvoll die Lichterketten mit einer Zeitschaltuhr zu versehen und nicht Tag und Nacht leuchten zu lassen. Netzbetriebene Lichterketten sind im Gegensatz zu batteriebetriebenen Lichterketten wesentlich umweltfreundlicher, da die Herstellung und Entsorgung der Batterien im Verhältnis zur Lebensdauer energieaufwendig sind. Wenn Batterien, dann wiederaufladbare Akkus verwenden und es mit dem Lichterglanz vor allem draußen und am Fenster nicht übertreiben, denn auch „Lichtverschmutzung“ ist ein wichtiges Umwelt-Thema.

Bewusster Kerzenschein!
Die allermeisten handelsüblichen Kerzen haben leider keine gute Ökobilanz. Denn sie bestehen aus Paraffin, welches aus Mineralöl gewonnen wird.  Kerzen aus Stearin sind auch keine echte Alternative, da Stearin vorwiegend aus Palmöl gewonnen wird und Palmölplantagen Urwald vernichten. Zertifizierte Bio-Kerzen sind zwar teurer, haben aber die Garantie, dass das pflanzliche Wachs aus nachhaltigem Anbau stammt.  Eine weitere ökologische Alternative sind Kerzen aus recycelter Biomasse, wie Raps- oder Sonnenblumenöl.
Kerzen aus Bienenwachs wären eigentlich die umweltfreundlichste Variante, da es sich um ein reines Naturprodukt handelt. Allerdings ist dieser Rohstoff wertvoll und steht uns nur sehr begrenzt zur Verfügung, so dass Kerzen aus Bienenwachs niemals den allgemeinen Bedarf decken könnten.
Teelichter ohne Alu- und Plastikhüllen gibt es ebenfalls aus den genannten umweltfreundlichen Rohstoffen. Bio-, FairTrade- und Unverpackt-Läden bieten Nachfüllschälchen aus Glas, Edelstahl oder Porzellan an.

Kerzen-Upcycling!
Damit noch brauchbare Kerzenreste nicht mehr im Müll landen: Kerzenreste sammeln, einschmelzen und neue schöne und individuelle Kerzen gestalten.

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Das Projekt „KÜSTENWANDEL“ wird gefördert durch: