Möwe spiegelt sich im Wattenmeer, Titelbild des Projekts Küstenwandel
Familie auf Wattwanderung spiegelt sich im Watt, Bild auf dem Kopf stehend

Nachhaltig leben mit einer Kreislaufwirtschaft - Das Prinzip von Cradle to Cradle

Wenn wir etwas im Supermarkt einkaufen ist es oft in Plastik verpackt. Die Verpackung wird oft nur wenige Minuten gebraucht und landet anschließend im Müll. Von dem Plastikmüll ist nur wenig recycelbar. Viel landet in Müllverbrennungsanlagen oder in der Umwelt. Ist ein Elektrogerät kaputt gegangen kauft man schnell ein neues, ohne dass man über eine Reparatur nachdenkt. Ähnlich geht es bei Kleidung und Möbeln zu.

Diese Lebensweise ist nicht nachhaltig und verbraucht Ressourcen. Dabei kann unsere Erde nur eine begrenzte Menge Müll vertragen und nicht ewig Rohstoffe nachproduzieren. Mit unserem Abfall verlieren wir also wichtige Rohstoffe. Der deutsche Chemiker Michael Braungart hat zusammen mit dem amerikanischen Architekten William McDonough Ende der 1990er Jahre das Prinzip von Cradle to Cradle erfunden. Cradle to Cradle bedeutet „von Wiege zu Wiege“ und beschreibt eine Kreislaufwirtschaft. Cradle to Cradle (C2C) Produkte können nach dem Nutzen in einen biologischen oder technischen Kreislauf zurückgeführt werden. Das bedeutet, dass z.B. die Metalle aus einem kaputten Handy herausgeholt und neu verwendet werden. Müll ist demnach nur ein wertvoller Rohstoff am falschen Ort.

Der Berliner Verein C2C NGO hat sich 2012 zum Ziel gesetzt das Prinzip der Kreislaufwirtschaft bekannter zu machen. Die Natur ist dabei das Vorbild. In der Natur ist vermeintlicher Abfall ein Nährstoff für etwas Neues. Beim C2C Prinzip sollen nur noch Materialen eingesetzt werden, die kreislauffähig sind. Geringer Rohstoffverbrauch, Müllvermeidung und ein reduzierter CO2 Ausstoß sind das Ziel. Die Cradle to Cradle Prinzipien sollen in Gesellschaft, Politik, Wissenschaft, Kultur, Bildung und Wirtschaft angewendet werden. Der Verein möchte Cradle to Cradle beschleunigen und Menschen und Organisationen zum Umdenken auffordern. Die C2C NGO informiert Unternehmen und möchte sie vernetzen um C2C zu fördern. Der Verein bietet Workshops, Fachtagungen, Bildungsmaterialien und Podiumsdiskussionen an. Die Aktivitäten sind bundesweit organisiert. Städte und Kommunen können von der C2C NGO beraten werden um eine Kreislaufwirtschaft in ihrer Region aufzubauen. Das Prinzip fördert den Klimaschutz und spart Ressourcen. Es ist eine innovative Lösung für ökologische, ökonomische und soziale Probleme.

Unternehmen, die nach dem C2C Prinzip handeln setzen es im Design und der Produktion ihrer Produkte um. Bereits beim Entwurf eines Produktes muss darüber nachgedacht werden, wo seine Bestandteile nach seiner Nutzung landen werden. Die verwendeten Materialen sind kreislauffähig und für ihren Nutzen geeignet. Sie wurden mit erneuerbarer Energie und fairen Arbeitsbedingungen erzeugt. Die Produkte können nach ihrer Lebenszeit wieder in ihre Bestandteile zerlegt werden und so Rohstoffe für neue Produkte liefern. So können wir im Einklang mit der Natur leben ohne auf unseren Lebensstandard zu verzichten.


Wie Cradle to Cradle funktioniert, erklärt auch dieses Video.

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