Möwe spiegelt sich im Wattenmeer, Titelbild des Projekts Küstenwandel
Familie auf Wattwanderung spiegelt sich im Watt, Bild auf dem Kopf stehend

Interview mit den Inhabern der Bohnenbar Wittmund

Die BOHNEN BAR in der Burgstraße 11 in Wittmund wird seit 2016 von Kerstin und Dave Jakusch betrieben. Hier gibt es hausgemachtes Frühstück, kleine Speisen, selbstgebackene Kuchen und Torten aus Dinkelmehl, vieles ist vegan. Die Bio-Milch wird regional vom Milchhof Meinen aus Grabstede/Bockhorn geliefert. Die Kaffeebohnen stammen von kleinen Privatröstereien aus Hamburg und Kiel, wo Produktionstransparenz an erster Stelle steht. Alle angebotenen Kakaos sind Bio- und Fairtrade zertifiziert.

In der BOHNEN BAR gibt es regelmäßig interessante Veranstaltungen, wie Lesungen, Vorträge, Musik, Workshops, Verkostungen und mehr. Angefangen hat alles mit der Idee einer mobilen Kaffee-Bar für Wochenmärkte. Der Kaffee-Truck, das Herzstück von Dave, findet ihr auf den Wochenmärkten in Wittmund, Wilhelmshaven und Neuharlingersiel.

Küstenwandel: Qualität und Nachhaltigkeit sind zwei Säulen eurer Firmenphilosophie, was steckt dahinter?

Kerstin und Dave: Produkte aus direktem Handel, wo wir wissen: Wo kommt es her, wie wird es verarbeitet und werden faire Preise gezahlt. Kurze Lieferketten, nach Möglichkeit auch regional. Und es soll wenig Müll produziert werden.

Küstenwandel: Ihr vertreibt Kaffee und Kakao in Bio-Qualität, fair und direkt gehandelt.

Kerstin und Dave: Ja, aber nicht jeder Kaffee ist offiziell BIO- zertifiziert, denn die Zertifizierung ist für viele Farmer einfach zu teuer. Diese Tatsache schließt aber einen umwelt- und gesundheitsverträglichen Anbau nicht aus. Hier stehen Vertrauen, aber besonders die gemeinschaftliche Optimierung und Umsetzung der Projektziele im Vordergrund.

Küstenwandel: Dieser Zusammenhang lässt sich gut am Beispiel des EU-Bio-Siegels erläutern. Das EU-Bio-Siegel ist ein Güte- und Prüfsiegel mit verlässlichen und einheitlichen Standards. Die umweltschonende Produktion gilt vom Anbau bis zur Weiterverarbeitung und wird regelmäßig kontrolliert. Die Verwendung des Siegels ist mit Zertifizierungs- und regelmäßigen Kontrollkosten verbunden, die von den Bauern und Kooperativen gezahlt werden müssen. Somit gibt es Kaffees, welche die Kriterien erfüllen, aber kein Bio-Siegel tragen. Das Siegel gibt keine Information zu Arbeits- und Handelsstandards. Dennoch ist für viele Verbraucher:innen die Transparenz - wer baut wo und wie an - sehr wichtig. Habt ihr ein Beispiel für die Produktions-Transparenz eines nicht offiziell zertifizierten Kaffees?

Kerstin und Dave: Wir beziehen unseren Kaffee ausschließlich von kleinen Röstereien, wo Nachhaltigkeit und offenkundige Transparenz an oberster Stelle steht. Die Rohkaffees werden von unseren Vertrags-Unternehmen direkt von kleinbäuerlichen Produzentengemeinschaften importiert. Langfristige, verbindliche, und direkte Kooperationsprojekte zwischen den Bauern und den Röstereien haben einen positiven Einfluss auf die Entwicklung und Optimierung der Anbaugemeinschaften, im sozialen, wie im ökologischen Sinn.  Die Röstereien garantieren die Zahlung eines Minimumpreises, der viel höher liegt, als die börsennotierten Rohkaffeepreise.

Küstenwandel: Vielen Dank für das informative und nette Gespräch!

 

Für weitere Infos und Quellen:

http://roastersunited.com/import-model/

https://www.transparency.coffee/

 

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