Möwe spiegelt sich im Wattenmeer, Titelbild des Projekts Küstenwandel
Familie auf Wattwanderung spiegelt sich im Watt, Bild auf dem Kopf stehend

Hofrundgang auf dem Eekenhof

Der Hof

Auf dem Eekenhof wird seit 1989 ökologische Landwirtschaft betrieben, viele Jahre nach Bioland Richtlinien. Seit 2016 führt Dominik Drees den landwirtschaftlichen Teil des Hofes und seit 2017 wird nach Demeter-Richtlinien produziert. Der hofeigene Bioladen und die Vermarktung der Abo-Kisten werden von Klaus Leiter organisiert.

Zum Hof gehören 20 ha Land. Davon werden aktuell 5 ha für den Gemüseanbau genutzt, die restliche Fläche ist Grünland. Ein Hühnermobilstall ermöglicht 200 Hühnern eine artgerechte Freilandhaltung. Im Stall und auf der Weide sind die Rinder von Torsten Gersch (Schipperhof) zuhause und vor dem Hof erstreckt sich ein buntes Feld mit Blumen zum Selbstpflücken.

Im Frühjahr gibt es einen großen Jungpflanzen- und Kräuterverkauf, ein Großteil   der Pflänzchen sind selbst gezogen. Ein weiteres Projekt ist in Planung: Ab nächsten Sommer soll es Erdbeeren zum Selbstpflücken geben.

 

Die Philosophie

Für Klaus Leiter und Dominik Drees ist die ökologische Landwirtschaft selbstverständlich. „Ich habe vor vielen Jahren das Buch "Der stumme Frühling“ von Rachel Carson gelesen, das hat mich zum Nachdenken gebracht“, erzählt Klaus Leiter. „Das ökologische Landwirtschaft der richtige Weg ist, wurde klar, nachdem ich verschiedene Höfe besucht hatte und es offensichtlich funktioniert. Hinzu kommen die inzwischen deutlichen Auswirkungen der hohen Nährstoffeinträge und der chemischen Spritzmittel…vieles ist so logisch.“ Dominik Drees ergänzt: „Gifte haben auf Lebensmitteln einfach nichts zu suchen. Daher ist für mich Bio normal und ausschlaggebend.“

 

Der Gemüseanbau

„Von Artischocke bis Zucchini, werden über die Saison bis zu fünfzig Gemüsekulturen angebaut,“ berichtet Drees. Der Anbau richte sich nicht nur nach dem Bedarf im Hofladen und dem Abo-Kisten-Vertrieb, sondern auch nach Biogroßhändlern, die ebenfalls mit einer Großzahl verschiedener Gemüsekulturen beliefert werden. Jahreszeitenabhängig beginnt die Saison ab Februar. In zwei Foliengewächshäusern werden zunächst die frühen Sorten, wie zum Beispiel Pak Choi, Rucola, Radieschen oder Asia Salat angebaut. Später im Jahr folgen wärmeliebende Pflanzen, wie Tomaten, Gurken und Paprika. Im Freiland beginnt die Saison Ende März. „Wir legen großen Wert auf samenfeste Sorten“, so Drees. „Hierbei handelt es sich um Samen, die im Gegensatz zu Hybridsorten unendlich reproduzierbar sind. Der Anbau dieser Pflanzen ist ein wichtiges Statement zur Erhaltung der bedrohten Sortenvielfalt.“

Zu dieser Jahreszeit erstreckt sich eine große Vielfalt über die Felder. Während unseres Rundganges ernten die Lehrlinge Yannik und Julian Chinakohl. Der Trecker transportiert eine große Holzkiste voller Kohl zur Aufbereitung. Hier wird gesäubert, geputzt, sortiert und abgewogen, bevor die frische Ernte direkt verkauft oder in den Kühlhäusern gelagert wird. „Wir machen hier echte Handarbeit“, betont Drees. „Derzeit wächst junger Feldsalat auf einem Acker. Da keine Herbizide gespritzt werden, wachsen natürlich auch die Beikräuter. Damit die Pflänzchen nicht überwuchert werden, muss das, was nicht wachsen soll, regelmäßig manuell und maschinell entfernt werden.“

 

Der Laden und die Abo-Kisten

Auf einer Fläche von 125 qm verkaufen Klaus Leiter und sein Team nicht nur hofeigene Produkte, wie Gemüse, Eier und Fleisch, sondern ein umfangreiches Bio-Vollsortiment von insgesamt 2500 Artikel. Beim Einkauf wird regionale Ware bevorzugt. Gleichzeitig wird auf ein vollständiges Angebot geachtet. „Im Moment liegt der Anteil an Gemüse aus eigener Ernte bei 50 – 60 %“, berichtet Klaus Leiter. „Dem Kunden steht ein großes Sortiment zur Verfügung, die Herkunft ist an der Ware genau erkennbar, so kann sich jede*r ganz individuell entscheiden.“ Allerdings kommt Flugware für Klaus Leiter nicht in Frage, da der Transport per Luftfracht sehr viel CO2 verursacht.

Während besonders beliebtes Obst und Gemüse, wie beispielsweise Äpfel, Bananen, Paprika, Salat, Möhren und Knoblauch rund ums Jahr verkauft werden, haben einige Produkte, wie Sellerie oder Orangen eine kurze Auszeit. Wer sich die Ware lieber direkt nachhause liefern lassen möchte, kann wöchentlich eine Abo-Kiste mit frischem Obst, Gemüse und weiteren Bioprodukten bestellen. Ausgeliefert wird in Varel, Bockhorn, Zetel, Jaderberg, Sande und Wilhelmshaven. Auch eine individuelle Zusammenstellung der Abo-Kiste ist möglich. „Neben Kindergärten beliefern wir im Rahmen des Niedersächsischen Schulobstprogramms verschiedene Grundschulen in der Region wöchentlich mit Obst und Gemüse“, ergänzt Leiter.

 

Fleischproduktion

Torsten Gersch betreibt seit 20 Jahren betreibt er Mutterkuhhaltung: „Blonde D´Aquitaine Rinder sind eine alte Fleischrasse aus Südfrankreich, die ursprünglich als Arbeitstiere dienten." Die Original-Reinzucht dieser Rinder verfolgt er seit 3 - 4 Jahren. Die Kälber bleiben 6 - 8 Monate bei ihrer Mutter. Je nach Wetterlage, sind die Tiere meistens draußen. „Transparenz ist mir sehr wichtig, vor allem auch beim Schlachten“, sagt Gersch. 5 - 6 Tiere werden im Jahr geschlachtet und direkt vermarktet. Das Fleisch kann online über den Schipper Hof bestellt und abgeholt werden. Der bei der Tierhaltung erzeugte Mist bleibt als Dünger im Stoffkreislauf und wird im Herbst auf das Grünland ausgebracht.

 

Offizieller Bildungspartner

Als Projektpartner von Transparenz schaffen ist der Eekenhof Regionaler Bildungsträger. "Ich wollte unbedingt etwas für und mit Kindern machen“, erzählt Dominik Drees.“ Ein bis zweimal pro Woche, vom Frühjahr bis zum Herbst, können Kindergärten und Schulklassen den Betrieb kennenlernen. „Beim Miternten oder der Aufbereitung werden die Kinder altersgerecht in den laufenden Betrieb integriert“, so Drees. „Viele Lernerfahrungen ergeben sich aus der Situation und es braucht nicht viel, um die jungen Besucher zu begeistern.“

 

Visionen

Für die Zukunft wünschen sich die Betreiber des Eekenhofs, noch mehr Menschen für die ökologische Landwirtschaft zu begeistern: „Durch Austausch, Vernetzung und Verbindungen auf regionaler Ebene wäre vieles möglich und leichter. Aber auch auf politischer Ebene muss geregelt werden, zum Beispiel die gerechte Entlohnung für die Leistungen der Landwirte.“

 

Kontakt

Im Küstenwandel-Profil vom Eekenhof findet ihr alle wichtigen Daten, wie Adresse, Telefonnummer oder Öffnungszeiten.
Oder ihr schaut direkt auf die Website.

 

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