Möwe spiegelt sich im Wattenmeer, Titelbild des Projekts Küstenwandel
Familie auf Wattwanderung spiegelt sich im Watt, Bild auf dem Kopf stehend

City Cleanders sammeln Pool mit Zigarettenkippen

Im Rahmen der Plastik-Aktions-Woche und des World-Clean-Up-Days haben am Sonntag den 19. September 2021 die fleißigen Sammler der City Cleaners Germany ihre gesammelte Ausbeute präsentiert. Auf dem Marktplatz in Wittmund haben sie ein Kinderplanschbecken aufgebaut. Doch statt mit Wasser ist es mit den gesammelten Zigarettenkippen gefüllt. „Die Leute gehen einkaufen, rauchen eine Zigarette und schnipsen die Kippe einfach so weg.“ sagt Timo Bischoff. Er ist seit diesem Jahr bei den City Cleaners Friesland aktiv.

Oft landen Zigarettenkippen auch direkt in einem Abwassergully. Laut einer Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUND), kann eine einzige Zigarettenkippe bis zu 1000 Liter Grundwasser vergiften. Eine Kippe enthält bis zu 7000 Giftstoffe und Chemikalien. „Die Raucher müssen mal vor den Kopf gestoßen werden, dass das nicht in Ordnung ist.“ meint Timo Bischoff.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass zwei Drittel aller gerauchten Zigaretten einfach auf den Boden geworfen werden. Gegen das achtlose Wegwerfen haben die City-Cleaners Behelfsaschenbecher aus alten Einmachgläsern gebastelt. Auch kleine Aschenbecher für die Tasche verteilen sie kostenlos.

Birgit Schad aus Osnabrück hat die City Cleaners 2016 gegründet. „Einmal haben wir 450 Kippen auf einem Quadratmeter gesammelt.“ erzählt sie. Die meisten Kippen finden sich an Bahnhöfen und Kreuzungen. Dort bleiben sie auch für Vögel nicht unbeachtet. Viele Tiere essen die Zigarettenkippen oder nutzen sie für den Nestbau. Bis eine Zigarettenkippe verschwindet, kann es laut BUND viele Jahre dauern. Eine Zigarettenkippe verrottet jedoch nicht, sie verwandelt sich in Mikroplastik. Birgit Schad wünscht sich, dass jeder Mensch selber darüber nachdenkt, wie er Plastik vermeiden kann.
Für die City Cleaners bekommt sie keine finanzielle Unterstützung. Getreu dem Motto der City Cleaners „Jede*r kann was tun!“ sammeln alle Teilnehmer den Müll ehrenamtlich. Für ihr Engagement mit den City Cleaners gewann Birgit Schad sogar zweimal den örtlichen Umweltpreis. Um die Kippenflut zu stoppen hat sie auch eine konkrete Idee: „Ich wünsche mir für das Wegwerfen einer Zigarettenkippe ein Bußgeld, genau wie beim Falschparken.“ sagt sie.

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